Kreismethode

Kreismethode

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Eine Methode zum Einstieg in eine lösungsfokussierte Beratung.

Setting:

1:1, Paar, Gruppe

Ziel:

Aktivierung des Kreativitätszentrums, um eigene Handlungsoptionen zu erarbeiten

Benötigtes Material:

Stift und Papier (Plakat, Flipchart, etc.) oder digitales Whiteboard

Beschreibung:

Die Kreismethode stammt aus der lösungsfokussierten Beratung und zielt darauf ab, direkt zu Beginn einer Beratung über Stärken und Ressourcen von Klient:innen zu sprechen anstatt mit einer Problemanalyse einzusteigen.

Da dies ein eher untypisches Vorgehen ist, ist es wichtig, die Methode gut einzuleiten und Klient:innen zu dem lösungsfokussierten Vorgehen abzuholen. Ein Hinweis darauf, dass es bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt mehr Raum zum besprechen der eigenen Problemdarstellung geben kann, ist ebenfalls hilfreich.

Es wird zunächst ein einfacher Kreis gezeichnet (der genug Platz für Notizen hat), um dort die Stärken der Klient:innen zu sammeln. Oft können Menschen die Fragen nach Ressourcen und Stärken nicht direkt beantworten.

Folgende Fragen würden sich daher stellvertretend eigenen:

  • „Was tust Du gerne?“
  • „Wofür bewundern Dich andere?“
  • „Was würde Deine Mutter / Freund*in sagen, wenn ich sie frage, worin Du gut bist?“
  • „Was fällt Dir leicht?“
  • „Welche Kompetenzen und Fähigkeiten hast Du Dir angeeignet?“

All diese Informationen können später von Bedeutung sein, wenn es um die Lösungsfindung geht.

Wenn alle positiven Informationen im ersten Kreis gesammelt wurden, wird ein weiterer Kreis gezeichnet (um den ersten Kreis herum). In diesem zweiten Kreis werden die Ziele der Klient:innen gesammelt.

Mögliche Fragen:

  • „Was hast Du für Ziele?“
  • „Was möchtest Du noch erreichen?“
  • „Was möchtest Du ändern?“
  • „Was möchtest Du lernen?“
  • „Was muss passieren, damit Du glücklich bist?“
  • „Was muss passieren, damit Du nicht mehr hier hinkommen musst, um mich zu sehen?“

Es kommt häufig vor, das Klient:innen weiter von Problemen anstatt von Zielen sprechen, daher ist es an dieser Stelle wichtig, immer wieder auf das Ziel zu lenken: „Was möchtest Du anstatt des Problems?“

Nachdem mehrere Ziele aufgeschrieben wurden, wird mit den Klient*innen gemeinsam priorisiert.

Zu Einordnung der aktuellen Situation lässt sich hier gut mit Skalen (Verlinkung) arbeiten. Dabei kann die „Eins“ auf der Skala beispielsweise das aktuelle Problem sein und die „Zehn“ das zu erreichende Ziel. „Wo würdest Du Dich aktuell auf der Skala positionieren?“ Wenn der / die Klient:in sich höher als Null positioniert, ist es möglich, weiter zu fragen: „Was hat Dich veranlasst, Dich auf der „Drei“ zu positionieren?“ Hier zeigt sich oft, was Klient:innen bereits getan haben, um nicht auf der „Null“ zu stehen (Hinweis auf weitere Ressourcen). Hinter den Antworten könnten sich relevante Hinweise verstecken, um herauszufinden, was hilfreich auf dem weiteren Weg zum Ziel sein kann.

Weitere Infos zum Vorgehen in der lösungsfokussierten Beratung findest du in diesem Artikel.

Eingereicht von:

Elena Heucke

Urheber:

Arnoud Huibers

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