Internal Family Systems Therapy: Mit IFS-Teilearbeit zu mehr Selbstwirksamkeit

Internal Family Systems Therapy: Mit IFS-Teilearbeit zu mehr Selbstwirksamkeit

IFS-Teilearbeit

Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Vielleicht habt ihr euch diese Frage ja auch schon einmal gestellt oder ihr seid in euren Ausbildungen bereits mit dem Konzept von Persönlichkeitsanteilen in Berührung gekommen? Am 28. Mai 2024 haben wir im Rahmen unseres Systemischen Club-Abends genau diese Fragen gemeinsam mit unsere Kollegin und ausgebildeten Hypnocoach Alexandra Bauer erkundet. Sie hat uns in die Welt der Internal Family Systems Therapy (IFS) eingeführt – eine Methode, die nicht nur in der Traumatherapie, sondern auch im Coaching und der Beratung wertvolle Anwendung findet.

Einführung in IFS

Internal Family Systems Therapy (IFS), auf Deutsch als Systemische Therapie mit der Inneren Familie bekannt, wurde in den 1980er-Jahren von Richard Schwartz entwickelt. Diese Methode entstand aus der systemischen Familientherapie und legt besonderen Fokus auf das Verständnis innerer Dynamiken von Gedanken und Gefühlen. In der IFS-Arbeit geht man davon aus, dass jeder Mensch aus verschiedenen inneren Anteilen besteht, die jeweils eigene Rollen und Funktionen haben.

Die Teile-Landkarte

Während des Club-Abends spannte Alexandra eine innere Landkarte auf, die uns half, die unterschiedlichen Teile unserer Persönlichkeit zu erkennen und zu verstehen. Auf unserer Landkarte könnten zum Beispiel folgende Anteile zu finden sein:

  • Beschützer-Teile: Diese Teile, wie z.B. der Perfektionist oder der Kritiker, versuchen uns vor Schmerz zu schützen und bestimmen oft unser Alltagsleben.
  • Verbannte Teile: Diese sind oft verletzte Anteile, die negative Erinnerungen und Empfindungen tragen. Sie wurden „weggesperrt“, um uns vor weiteren Verletzungen zu bewahren.
  • Feuerbekämpfer: Diese treten in Aktion, wenn es bereits „brennt“, und versuchen, extreme Gefühle zu dämpfen oder abzulenken.

Das Selbst als Kern der Persönlichkeit

Ein zentraler Aspekt von IFS ist das „Selbst“, das als unverletzbarer, heilender Kern in jedem Menschen angesehen wird. Das Selbst zeichnet sich durch Qualitäten wie Mitgefühl, Klarheit, Ruhe und Mut aus. Alexandra betonte, wie wichtig es sei, dass das Selbst die Führung übernimmt, um den inneren Teilen zu helfen, ihre extremen Strategien aufzugeben und in eine neue Rolle zu finden.

Die besondere Rolle des/r IFS-Therapeut:in

Die Haltung der/s IFS-Therapeut:in oder Coaches ist geprägt von einer nicht-pathologisierenden Sichtweise. Ziel ist es, die Selbst-Energie des/r Klient:in zu stärken und eine wertschätzende Beziehung zu den inneren Anteilen zu fördern. Der Coach moderiert die Beziehungsgestaltung und greift nur so wenig wie nötig ein, um den Prozess zu unterstützen.

Möglichkeiten und Grenzen von IFS

Alexandra erläuterte die transformative Kraft von IFS, die in der veränderten Haltung gegenüber ungeliebten Teilen liegt. Diese Veränderung kann zu großer Entlastung und damit zu mehr Selbstwirksamkeit führen. Jedoch wies sie auch auf die Grenzen der Methode hin und betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit anderen therapeutischen Ansätzen, insbesondere bei schweren Traumatisierungen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Methoden der Teile-Arbeit

IFS unterscheidet sich von anderen Methoden der Teile-Arbeit durch die Betonung des Selbst als zentrales, heilendes Element und die nicht-pathologisierende Herangehensweise. Andere Ansätze, wie z.B. die Ego-State-Therapie, können ergänzend eingesetzt werden, verfolgen jedoch teilweise andere therapeutische Ziele und Methoden.

Resümee

Der Club-Abend bot tiefgehende Einblicke in die Welt der IFS-Teilearbeit und zeigte das große Potenzial dieser Methode für die unsere persönliche Entwicklung und Selbstwirksamkeit auf. Vielen Dank an unsere Impulsgeberin Alexandra für die so ruhige und angenehme Atmosphäre und vor allem Deine Begeisterung für die Arbeit mit dem IFS.

Über unsere Impulsgeberin

Alexandra Bauer ist systemische Hypno-Coach und in der Ausbildung zum zertifizierten IFS-Coach am IFS-Institut in München. Ihr Herz schlägt dafür, Menschen in Umbruchsituationen wieder zu mehr Klarheit und Orientierung für ihren weiteren Weg zu begleiten – vom Denken ins Spüren, vom Müssen ins Wollen und von den Erwartungen der anderen hinein in ihr authentisches Sein. Dabei ist es ihr besonders wichtig, einen vertrauensvollen Raum zu öffnen, in dem die/der Klient:in sich erlauben können, auf Erkundungsreise zu sich selbst zu gehen. Mehr über Alexandra Bauer und ihre Arbeit könnt ihr auf ihrer Webseite erfahren: Alexandra Bauer Coaching

Mitgliedschaft im Systemischen Netzwerk

Vielen Dank an Alexandra und unsere Gäste für Euer Interesse am Thema. Konntest du dieses Mal nicht mit dabei sein und bist an der Aufzeichnung des Club-Abends interessiert, werde Mitglied in unserem Systemischen Netzwerk. Unsere aktuellen Events findest du auf Eventbrite. Wir freuen uns schon jetzt darauf, Dich bald (wieder) bei einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert