Paradoxe Fragen

Paradoxe Fragen

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Eine Methode, um Klienten zu verblüffen und neue Lösungswege aufzudecken.

Setting:
1:1

Ziel:
Paradoxe Fragen im Coaching und der Therapie zielen darauf auf, den Klienten mit einer Verstärkung seines eigentlichen Problems zu verblüffen.

Beschreibung:
Paradox meint einen scheinbar unauflöslichen Widerspruch in sich selbst. In der systemischen Therapie oder Beratung werden paradoxe Fragen dazu genutzt, die Klienten mit der Verstärkung ihres eigentlichen Problems zu verblüffen. Die vom Klienten als schwierig oder unlösbar empfundene Situation kann auf diese Weise abgelöst werden. Auf Grundlage dieser speziellen Fragetechnik können neue Lösungswege gefunden werden und ein Perspektivwechsel stattfinden.

Einen ähnlichen Ansatz benutzt auch die Dark Horse Methode, die wir in unserer Methodensammlung bereits vorgestellt haben.

Beispiele für paradoxe Fragen:

  • Was müssten Sie tun, damit Sie endgültig einen Burnout erleiden?
  • Was müsste passieren, damit Ihr Chef sie feuert?
  • Was müsste passieren, dass sich Ihre Partnerin von Ihnen trennt?
  • Was müsste passieren, damit Sie sich endgültig von Ihrem Partner trennen?
  • Wodurch könnten Sie das Projekt endgültig zum scheitern bringen?
  • Wie könnten Sie es erreichen noch schlechter zu schlafen?
  • Wie könnten Sie es schaffen sich noch öfter mit Ihren Kindern zu streiten?
  • Wie schaffen Sie es noch weniger motiviert zur Arbeit zu gehen?
  • Was müsste passieren, damit Sie sich noch mehr über Ihre Kollegen ärgern?
  • Wie ließe sich das Problem weiter verschlimmern?

Ein wichtiger Hinweis: Irritationen oder paradoxe Interventionen sollten nur eingesetzt werden, wenn die Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in diese auch tragen.

Die Provokative Therapie nach Frank Farelly kann weitere Inspiration für paradoxe Fragetechniken bieten.

Die Provokative Therapie versteht sich als eine lösungsorientierte Kurztherapie. In der Provokativen Therapie wird das spielerische Element in der Therapie betont. Vom Therapeuten werden echte Wertschätzung gegenüber dem Klienten, Empathie, Rapport, Kreativität, ungewöhnliche Reaktionen und Selbstvertrauen in die eigene Intuition erwartet. Die Methode will konstruktive emotionale Reaktionen provokativ herausfordern und nicht verletzen oder beleidigen.

Wikipedia
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