Arbeit an der Weggabelung

Arbeit an der Weggabelung

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Eine Methode für körperorientiertes Arbeiten bei Entscheidungskonflikten

Setting:

1:1

Ziel:

zur Entscheidungsfindung, weil wir oft alles schon gut durchdacht haben und gerade deshalb die Entscheidung so schwer fällt

Benötigtes Material:

Seil (z.B. auch Wolle), Karte/Bildkarte

Beschreibung:

  • Klient:in legt mit einem Seil (Wolle o.ä. funktioniert auch gut) den Lauf des eigenen Lebens in den Raum (ähnlich wie Timeline-Arbeit)
  • auf diesem Seil wird gemeinsam der Entscheidungszeitpunkt definiert z.B. mit einer Karte/Bildkarte, einem weiteren Seil als Kreis oder einem Symbol
  • Klient:in wird gebeten, sich in die Entscheidungssituation hineinzufühlen und evtl. eine dazu stimmige Körperhaltung einzunehmen
  • gemeinsam wird erkundet, welche Entscheidungsmöglichkeiten aktuell bestehen und diese werden als neue Wege vom JETZT- Zeitpunkt aus in Richtung Zukunft gelegt und beschriftet/benannt (ggf. auch hier Visualisierung über Bildkarten oder Symbole)
  • Klient:in entscheidet, welchen Weg er/sie als ersten beschreiten möchte und macht ersten kleinen Schritt an/auf diesem Seil
    • Hilfreiche Impulsfragen:
      • Sie haben die Entscheidung für ….. getroffen, wie geht es Ihnen am ersten Abend? (Körperliche Empfindungen, sehen, hören, Haltung…)
      • Wie geht es anderen beteiligten Personen bzw. was nehmen Personen (Partner:in, Eltern, Kindern, Freunde, Kolleg:innen…je nach Kontext) im Umfeld an Ihnen wahr?
      • Was ist neu/anders? Was fehlt?… (Fragen nach Unterschieden)
      • weitere stimmig erscheinende Zeitpunkte (nicht zuviele) gemeinsam erkunden und auf dem Seil dorthin bewegen z. B. nach einem Jahr, am nächsten Weihnachten, nach 5 Jahren etc.  Auch hier wieder spüren lassen und Frage nach Gefühlen, körperlichem Empfinden, sehen, hören, Haltung u.s.w.
      • auch an den weiteren Zeitpunkten Frage nach anderen Personen und deren Wahrnehmungen und nach Unterschieden
  • Wenn alle Wege abgeschritten sind zurück in die Gegenwart und Klient:in dort in der Ambivalenz entlassen 

Eingereicht von:

Nicole Prüger

Quelle:

FamThera Institut für Familientherapie und systemische Beratung e.V.

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