Rückblick Systemischer Club: Innere Fesseln lösen
Am 24. Oktober 2024 luden wir gemeinsam mit Dr. Steffen Elbert in unser virtuelles Kaminzimmer ein. Das Thema des Systemischen Clubs im Oktober drehte sich um das „Innere Fesseln lösen“ in der Führung und wie man diese durch eine traumasensible Herangehensweise angehen kann. Dr. Steffen Elbert, ein erfahrener Experte in der traumasensiblen Führungskräfteentwicklung, führte die Teilnehmenden in die psychologischen Mechanismen ein, die bei Führungskräften oft unbewusst wirken, und erläuterte innovative Methoden zur Auflösung dieser Inneren Fesseln: Website Dr. Steffen Elbert
Thema und Inhalt des Abends
Das Konzept der „Inneren Fesseln“ umfasst die oft tief verwurzelten Verhaltensmuster, die Führungskräfte daran hindern, ihr Potenzial auszuschöpfen. Beispiele dafür sind Perfektionismus, das Bedürfnis, es allen recht zu machen, ein „es reicht nie“- Programm oder die Überzeugung, alleine stark sein zu müssen. Steffen erklärte, dass diese Muster oft aus frühen existenziellen, traumatischen Krisen entstanden sind und in der Gegenwart als hinderliche Überlebensstrategien wirken.
Ein zentraler Punkt des Abends war die Bedeutung, die solche frühen traumatischen Erlebnisse auf das Verhalten und die Denkmuster von Führungskräften haben können. Steffen führte aus, dass selbst „vergessene“ Erlebnisse wie Vernachlässigung oder Überforderung sich in Form von „Inneren Fesseln“ manifestieren können, die stärker als der bewusste Wille wirken. Diese Einsicht eröffnete den Teilnehmenden neue Perspektiven auf die Herausforderungen ihrer Klient:innen.
Methodischer Ansatz und Austausch im Club
Steffen betonte die Bedeutung von Sicherheit, Beziehung und Empathie in der traumasensiblen Arbeit mit Führungskräften. Dabei setzte er auf den Ansatz, zunächst die Überlebensstrategien zu identifizieren, bevor tiefer in die Ursachenforschung eingestiegen wird. Ein wichtiges Thema des Abends war auch der Unterschied zwischen traumatischen Erfahrungen und Alltagsbelastungen, wobei er grob zwischen Trauma durch Nicht-gewollt-sein, Vernachlässigung und emotionale Kälte und Gewalt- bzw. Übergriffserfahrungen unterschied.
Die Teilnehmenden, darunter Coaches und Berater:innen mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten, nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre eigenen Erfahrungen zu teilen. Themen wie transgenerationale Traumata und die Herausforderung, Führungskräfte für solche sensiblen Themen zu öffnen, wurden angeregt diskutiert. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, wie man Führungskräfte darin unterstützen kann, eine Offenheit für Selbstreflexion und Veränderung zu entwickeln, ohne dass der Respekt vor dem Thema in Unsicherheit umschlägt.
Praktische Empfehlungen und Vernetzung
Der Abend bot nicht nur theoretische Einblicke, sondern auch konkrete Empfehlungen und Ressourcen. Steffen verwies auf relevante Literatur und Weiterbildungen, die das Verständnis für traumatische Dynamiken vertiefen können, wie z. B. die ACE-Studien zu Adverse Childhood Experiences.
Zusammenfassend war der Abend ein lebendiger Austausch, der allen Teilnehmenden tiefere Einblicke in die traumasensible Beratung von Führungskräften ermöglichte. Herzlichen Dank an Steffen für Deinen bereichernden Beitrag und Deine Bereitschaft, Dein Wissen und Deine Erfahrungen mit unseren Gästen zu teilen.
Gern mögen wir an dieser Stelle noch auf die in unserem Online-Magazin erschienene Rezension seines Buches „Innere Fesseln lösen – befreit führen“ (Dr. Steffen Elbert) verweisen: Rezension
Mitgliedschaft im Systemischen Netzwerk
Vielen Dank an unsere Gäste für Euer Interesse und den Austausch in unserem virtuellen Kaminzimmer. Wenn ihr Euch miteinander vernetzen mögt, ruft dazu gern in unserer LinkedIn-Gruppe „Systemischer Club“ oder im Community-Bereich unseres Netzwerks auf.
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Systemische Beraterin (dgsf-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin und Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation | Schwerpunkte: Digitale Balance und digitale Resilienz | Gründerin des Online-Magazins „Systemisches Netzwerk“
Mit ihren Angeboten (Workshops, Begleitung, Coachings, Vorträge) möchte Sandra zum Perspektivwechsel einladen, vor allem Mut machen neue Pfade zu erkunden und zuversichtlich in Richtung Zukunft zu blicken. Sandra unterstützt Menschen und Organisationen dabei, mehr Gelassenheit und Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Veränderungen zu entwickeln.
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