Gehirn & Systemik: Wie wir die Neurowissenschaften im Coaching nutzen können

Ein Rückblick auf den Clubabend mit Fokus auf Gehirn & Systemik vom 28. April 2025
„Energy flows where attention goes.“
Dieses Zitat fiel im Verlauf unseres Abends und bringt gut auf den Punkt, worum es ging: Wie unsere Aufmerksamkeit, unsere Emotionen und unser Denken miteinander verknüpft sind – und was das für die Praxis im Coaching bedeutet.
Was unser Gehirn uns verrät – und wie wir es im Coaching nutzen können
Am 28. April durften wir Daniel Mittelstädt als Impulsgeber begrüßen. Daniel ist Finanzleiter und neu zertifizierter neurosystemischer Business Coach. In seinem Beitrag erläuterte er die drei zentralen Bereiche des Gehirns:
- das Stammhirn (Instinkte & Überleben),
- das limbische System (Emotionen),
- und die Großhirnrinde (bewusstes Denken).
Durch ein bildhaftes Gedankenexperiment wurden wir eingeladen, unser inneres Erleben zu beobachten – und so den Einstieg in die VAKOG-Wahrnehmungskanäle zu finden. Es ging darum, wie wir im Coaching mit Sprache, Bildern und Emotionen gehirngerecht arbeiten können.
Elefant und Reiter – wer steuert eigentlich wen?
Ein zentrales Bild war die von Jonathan Haidt geprägte Metapher vom Elefanten (Unterbewusstsein) und dem Reiter (Verstand). Daniel verdeutlichte, wie wichtig es ist, nicht nur mit dem kognitiven Denken zu arbeiten, sondern auch das emotionale und körperliche Erleben einzubeziehen. Denn: Der „Elefant“ bestimmt oft die Richtung – der „Reiter“ kann nur mitgehen, wenn er gut führt.
Das SCARF-Modell: Soziale Bedürfnisse verstehen
Ein weiterer Schwerpunkt war das SCARF-Modell von David Rock. Es unterscheidet fünf zentrale soziale Bedürfnisse:
- Status
- Certainty (Sicherheit)
- Autonomy (Selbstbestimmung)
- Relatedness (Beziehung)
- Fairness
Daniel zeigte auf, wie wir diese Aspekte im Coaching erkennen und berücksichtigen können – etwa bei der Zielklärung oder in Veränderungsprozessen. Die Diskussion im Plenum griff kritisch die wissenschaftliche Fundierung des Modells auf, wobei auch andere psychologische Ansätze wie Grawe zur Sprache kamen.
Hypnosystemik – ressourcenorientiert coachen
Danach stellte Daniel die hypnosystemische Methode nach Gunther Schmidt vor. Dabei geht es um das bewusste Aktivieren innerer Ressourcen, oft durch Arbeit mit inneren Bildern und Körperwahrnehmung. Ziel ist es, Menschen aus der Problemtrance in den Lösungsraum zu begleiten. Ein Begriff, der haften blieb: die „Produktinformation“ – als transparente Einladung, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.
Was bleibt – Mentimeter & Mentale Bilder
Wie immer wollten wir am Ende wissen: Was nimmst du aus dem heutigen Abend für dich mit?
Die Antworten im Mentimeter zeigen die Vielfalt der Impulse:

Besonders häufig genannt:
Elefant und Reiter, Produktinformation, Gedankenimpulse, die Arbeit von David Rock – und natürlich: SCARF.
Die liebevoll erstellten Sketchnotes von Nicole Woltmann rundeten den Abend visuell ab – ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!

Unsere Lese- und Linktipps zum Vertiefen
SCARF-Modell & Neuroleadership
- SCARF erklärt bei Asana
- David Rock – Website
- Neuroleadership Institute
- Originalartikel von Rock (2008)
Hypnosystemik & Gehirn
- YouTube: Gunther Schmidt erklärt Hypnosystemik (16 Min.)
- Neuroplastizität (PDF Uni Düsseldorf)
- Hebb’sche Lernregel
Buchempfehlungen
- Jonathan Haidt – Generation Angst
- Coaching & Gehirn – Buch bei Thalia
- Kinderbuch: „Lotta & Leopold erklären das Gehirn“
Weitere Quellen
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Systemische Beraterin (dgsf-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin und Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation | Schwerpunkte: Digitale Balance und digitale Resilienz | Gründerin des Online-Magazins „Systemisches Netzwerk“
Mit ihren Angeboten (Workshops, Begleitung, Coachings, Vorträge) möchte Sandra zum Perspektivwechsel einladen, vor allem Mut machen neue Pfade zu erkunden und zuversichtlich in Richtung Zukunft zu blicken. Sandra unterstützt Menschen und Organisationen dabei, mehr Gelassenheit und Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Veränderungen zu entwickeln.
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