Effektive Retrospektiven gestalten
Am 27. Oktober 2022 hat uns Elena Heucke mit auf die Reise in die agile Welt genommen. Wie viele von Euch wissen, sind wir ein offenes Netzwerk und freuen uns, Disziplinen und Welten miteinander zu verbinden und auch über den Tellerrand hinaus voneinander zu lernen. Daher haben wir uns sehr über Elena´s Angebot gefreut, einen Impulsvortrag beim Systemischen Club-Abend mit dem Titel „Effektive Retrospektive gestalten“ zu halten. Insbesondere die Kombination der agilen Methoden mit den systemischen Interventionen und vor allem den systemischen Fragen trägt zur Wirksamkeit von Retrospektiven bei.
Was ist eine Retrospektive?
Die Retrospektive ist ein Format, dass im Ursprung aus der agilen Softwareentwicklung stammt und bereits Einzug in viele weitere Unternehmenssparten kleinerer und größerer Unternehmen gefunden hat. Im Rahmen einer Retrospektive blickt das Team gemeinsam zurück auf die Vergangenheit, analysiert die Zusammenarbeit und entwickelt gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung.
Ziele einer Retrospektive sind die
- Verbesserung der Zusammenarbeit im Team und von Arbeitsabläufen
- Prävention von Frust und Konflikten
Im Rahmen einer Retro wird den Teammitgliedern der Raum gegeben, Themen und Probleme offen anzusprechen.
Eckdaten und Ablauf einer Retrospektive
Je nach Thema oder betrachteten Zeitraum dauert eine Retrospektive 1,5 – 2h an. Sie wird mehrfach im Jahr umgesetzt. Im Scrum ist ein Rhythmus von 6 Wochen üblich. Je nach Kontext kann der Zeitraum verlängert oder verkürzt werden. Nach einem gemeinsamen Ankommen werden zunächst Daten gesammelt, dann Themen priorisiert, Maßnahmen entwickelt. Insbesondere für den Dialog zu den Themen und Maßnahmen sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Nach einem Check-Out und Feedback zur Umsetzung der Retrospektive verabschiedet sich das Team wieder voneinander. Um dauerhaft die Motivation an der Retrospektive zu bewahren, gibt es zahlreiche kreative Methoden zur Gestaltung von Retrospektiven. Der Retromat bietet einen ganzen Schatz an Moderationsvarianten.
Verknüpfung der Retrospektive mit systemischen Interventionen
Die Grundhaltung der agilen und der systemischen Welt lässt sich bei der Moderation von Retrospektiven wunderbar verknüpfen: Teammitglieder lernen aus der Vergangenheit, wollen ihr Potenzial und ihre Ressourcen erkennen, um gemeinsam immer besser zu werden. So können in der Moderation ganz wunderbar folgende Methoden und vor allem Fragen einfließen und zur Gestaltung von effektiven Retrospektiven genutzt werden
- Systemische Fragen, z.B. zirkuläre oder hypothetische Fragen
- Skalierungsfragen
- Wunderfrage
- Check-In-Fragen, die zur Reflexion anregen oder ein besseres Kennenlernen der Teammitglieder fördern
- Fragen nach Ausnahmen
- Reframing
- Ressourcen im Team erkennen und benennen
Herzlichen Dank noch einmal an Elena für die interessanten Impulse beim Club-Abend.
Link- und Lese-Tipps
Wer übrigens noch mehr über die systemisch-agile Welt erfahren möchte, dem/der möchten wir an dieser Stelle gern noch einmal den Podcast „Systemisch-Agil“ unserer ehemaligen Club-Gäste Martin Schenkenberger und Florian Zapp empfehlen. Hört gern mal rein. Im Podcast gibt es eine Reihe spannender Interviews und viel zu lernen (unbezahlte Werbung).
Die Aufzeichnung der systemischen Club-Treffen findet ihr wie üblich in unserem Mitgliederbereich. Zudem nutzt gern unsere Methodensammlung und auch die Fragensammlung unseres Online-Magazins zur Gestaltung Eurer Trainings und Coachings.
Im Dezember findet kein Club-Abend, sondern unser Online-Barcamp, der Systemische Weihnachtsbasar, statt. Ganz gleich ob mit eigenem Session-Beitrag oder ohne. Wir freuen uns auf Dich, meldet Euch gern noch an. Bei Fragen oder Anregungen aller Art schreibt uns jederzeit eine Nachricht.
Systemische Beraterin (dgsf-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin und Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation | Schwerpunkte: Digitale Balance und digitale Resilienz | Gründerin des Online-Magazins „Systemisches Netzwerk“
Mit ihren Angeboten (Workshops, Begleitung, Coachings, Vorträge) möchte Sandra zum Perspektivwechsel einladen, vor allem Mut machen neue Pfade zu erkunden und zuversichtlich in Richtung Zukunft zu blicken. Sandra unterstützt Menschen und Organisationen dabei, mehr Gelassenheit und Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Veränderungen zu entwickeln.
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