Laura Rupp im Interview
Laura Rupp lässt uns heute hinter die Kulissen ihrer Arbeit als systemische Beraterin blicken. Wir freuen uns, Laura, dass du das LinkedIn-Gewinnspiel gewonnen hast, sodass wir mehr über Dich erfahren können. Vielen Dank für dieses tolle Interview mit dir.
Erzähl doch mal, wer bist du?
Ich bin Laura Rupp, Psychologin (B.Sc.) und Systemische Beraterin (SG), aus München.
Wie bist du zu dem gekommen, was du heute beruflich machst?
Bereits in meiner Schulzeit durfte ich über verschiedene Praktika, zum Beispiel im Kinderzentrum München, in der Musiktherapie und in einer Schule für psychisch erkrankte Kinder sowie in der Blindeninstitutsstiftung München Erfahrungen mit Sonderschulpädagogik und psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen sammeln.
Mein persönliches Interesse galt schon früh den Fragen „Warum ist das so?“, „Wie kam es dazu?“. Schnell war klar, dass diese Fragen nach Hintergründen, Zusammenhängen, die Komplexität des menschlichen Erlebens und Verhaltens hauptsächlich in der Psychologie und nicht in der Pädagogik ihre Antworten finden. Von da an trug ich den Wunsch in mir, als Psychologin zu arbeiten.
Die entsprechende Fachoberschule fand ich schnell und so habe ich das Studium im direkten Anschluss absolviert. Im Jahr 2018 begann gleichzeitig zu meinem Bachelorabschluss meine Elternzeit.
Im Zuge der stattfindenden Umstrukturierungen und Erweiterung meiner Person im Privaten suchte ich auch nach beruflicher Veränderung. Durch einen glücklichen Zufall wurde ich in einem Praktikum auf den Flyer meines späteren Ausbildungsinstituts, dem Istob-Zentrum in München, aufmerksam. Mein Interesse war entflammt. Nach dem ersten Informationsabend fühlte es sich an, als hätten sich viele innere Puzzleteile zusammengesetzt.
Das ressourcenorientierte Menschenbild der Systemik spricht mein Herz an. Die Überzeugung, dass der Mensch als Expert:in seines Lebens agiert, die Haltung des Nicht-Wissens und damit einhergehend der Schritt hinter dem/r Klient:in, bilden die Grundlage einer Berater:innen-Klient:innen-Beziehung, die auf Augenhöhe stattfindet.
Laura Rupp, Systemische Beraterin aus München
Seit wann bist du systemisch tätig?
Seit meinem Abschluss im Sommer 2022 biete ich Systemische Beratung an.
Wen möchtest du mit Deinem Angebot erreichen? Wen nicht?
Mein Angebot richtet sich an all diejenigen, die sich im Folgenden wiederfinden:
Mein Angebot nimmt an, wer dazu bereit ist, mit mir in einem vertrauensvollen und geschützten Rahmen an seinem innerpsychischen Erleben zu arbeiten. Personen, die daran interessiert sind, ihr Erleben, ihre Emotionen zu erkennen, zu benennen und in dieser Vielschichtigkeit des Seins eine Transformation bewirken wollen.
Das Bedürfnis nach in sich und seiner Lebensgestaltung angekommen sein, ist ein Themenfeld, das in der Zeitspanne eines Lebens immer wieder Relevanz hat. Das Gefühl von Zugehörigkeit spiegelt das tiefe Bedürfnis nach Anerkennung und Gemeinschaft wider. Durch Ereignisse und Lebensumstände kann die eigene Welt aus den Angeln gehoben werden. Zumindest unser Erleben dazu.
Zu erwähnen sei hier, dass mein Angebot sich an Selbstzahlende ab 18 Jahren richtet. Eine Abrechnung mit der Kasse ist mir nicht möglich.
Systemisches Arbeiten aus Deiner Perspektive
Was verbindest du mit Deiner Arbeit?
Das Gefühl von Dankbarkeit und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit in meinem beruflichen Tun. Meine Arbeit ist eine wunderbare Gelegenheit, in dem zwischenmenschlichen Raum etwas bewirken zu dürfen. Die Offenheit der Klient:innen und die dadurch entstehende Freude an der gemeinsamen Arbeit ist ein großes berufliches Glück.
Ich denke auch sofort an Methoden, die ich gerne nutze, zum Beispiel die Aufstellungsarbeit mit Stühlen oder am Systembrett. Auch arbeite ich gerne mit einer Gefühlsexploration und den Inneren Anteilen.
Was unterscheidet Dich von anderen? Was zeichnet Dich und Deine Arbeitsweise aus?
Meine Arbeitsweise zeichnet aus, dass ich sehr klient:innenzentriert arbeite. Die Bedürfnisse des Menschen mir gegenüber stehen für mich im Mittelpunkt.
Deine systemische Haltung
Würdest du Dich selbst als Systemiker:in bezeichnen? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?
Ich würde mich definitiv als Systemikerin bezeichnen, da ich die Methoden der Aufstellungsarbeit am Systembrett sehr gerne nutze. Mein Menschenbild fügt sich in die Anschauung der Systemik und gerade das ganzheitliche Betrachten und die Auffassung, dass der/die Klient:in Expert:in für seine/ihre Situation ist, sind Haltungen, die ich in mir trage.
Stell´ Dir, wir bekommen Besuch vom Mars: Wie würdest du einem Mars-Bewohner Deine Tätigkeit und die systemische Arbeit beschreiben?
Hallo lieber Marsbewohner! Schön, dass du da bist. Ich darf Menschen als Mittelpunkt ihres Lebens wahrnehmen und kann dafür sorgen, dass sie bei Problemen wieder einen weiten Handlungsspielraum erhalten.
Auswirkungen des digitalen Strukturwandels
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, systemische Angebote in der digitalen Welt sichtbarer zu machen. Daher interessieren wir uns für den Einfluss des digitalen Strukturwandels auf Deine Arbeit.
Wie stehst du zum digitalen Strukturwandel?
Ich finde den digitalen Strukturwandel eine begrüßenswerte Entwicklung.
Wie verändert sich dadurch Deine Arbeit, hat sie sich bereits verändert?
In meiner Arbeit darf ich beispielsweise einen Tag ins Home Office und habe die Möglichkeit, spontan anfallende Aufgaben zeitnah zu erledigen.
Welche Chancen, aber auch welche Grenzen sind für Dich erkennbar?
Es nimmt Barrieren für Personen, die gerne parallel an verschiedenen Tätigkeiten arbeiten. Es ermöglicht einen Weg zu „Solange die Arbeit erledigt ist, ist es egal wie.“ Beispielsweise ist es für Alleinerziehende Eltern oder auch Paare oftmals schwierig, in den späten Nachmittagsstunden einem Arbeitgeber zur Verfügung zu stehen. Alles nach 17:00 Uhr wird nicht durch den Kindergarten abgedeckt. Hierin sieht man oftmals, dass es nach wie vor sehr veraltete Strukturen gibt, die immer noch vorherrschend sind. Die Mutter zu Hause, der Vater arbeitet. Das ist ein Familienleben, welches meiner Erfahrung nach zunehmend weniger dem gelebten Familienalltag entspricht. Hierin kann Remote Working und eine erweiterte Flexibilität der Arbeit eine große Entlastung bringen.
Jetzt geht es nochmal ums große Ganze. Wir sind absolut überzeugt davon, dass systemisches Arbeiten nachhaltige Veränderung möglich macht.
Was würde sich Deiner Meinung nach verändern, würden ALLE systemisch agieren?
ALLE ist ein wahnsinnig großes Wort und spannenderweise bemerke ich, dass ich durchaus Widerstände habe, auf diese Frage zu antworten.
Gibt es noch etwas, was du hier an dieser Stelle gern noch erwähnen möchtest?
Gerne lasse ich noch ein, zwei Sätze zu meiner Person und möglichen zukünftigen Ereignissen fallen. Im Privaten bin ich Mutter eines Sohnes und nutze mein Hobby, den Gesang, um meine Me-Time nicht zu kurz kommen zu lassen. Ich freue mich über jegliche Vernetzungen und daraus resultierenden Kontakte. Zunächst richte ich mich an Personen im Raum München, die eine zusätzliche Beraterin in ihrem Team wissen wollen. Kommen Sie gerne auf mich zu. Auch würde ich mich nach meinem Masterstudiengang gerne in den Bereichen des Sprechens, der Atemtechnik weiterbilden. Auch die Arbeit im Sexualtherapeutischen Bereich oder in der Emotionsfokussierten Therapie finde ich reizvoll. Ich kann mir vorstellen, in diesen Bereichen mal die Zehen ins Wasser zu halten.
Wie kann man Dich am besten erreichen?
E-Mail: ruppberatung@gmx.de
Über welchen Kanal können Klient:innen Kontakt zu Dir aufnehmen?
per E-Mail
Wir danken Dir sehr herzlich für dieses Interview und freuen uns, wenn wir miteinander über Social Media oder den Systemischen-Club in Verbindung bleiben!
Wenige Male im Jahr verlosen wir auf Social Media ein Interview. Möchtest du die Chance mehr über Deine Arbeit zu berichten, nicht dem Zufall überlassen, kannst du jederzeit gern einen Artikel oder eine Methode beisteuern oder alternativ ein exklusives Interview bei uns buchen. Schreibe uns für mehr Infos gern eine Nachricht.
Systemische Beraterin (dgsf-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin und Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation | Schwerpunkte: Digitale Balance und digitale Resilienz | Gründerin des Online-Magazins „Systemisches Netzwerk“
Mit ihren Angeboten (Workshops, Begleitung, Coachings, Vorträge) möchte Sandra zum Perspektivwechsel einladen, vor allem Mut machen neue Pfade zu erkunden und zuversichtlich in Richtung Zukunft zu blicken. Sandra unterstützt Menschen und Organisationen dabei, mehr Gelassenheit und Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Veränderungen zu entwickeln.
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