Rückblick Systemischer Club: Regeneratives Systemisches Arbeiten
Am 29. August 2024 lud Nicole Woltmann im Rahmen des Systemischen Clubs zum Austausch zum Thema „Regeneratives systemisches Arbeiten“ ein. An diesem Abend stand die Frage im Fokus, wie systemisches Arbeiten angesichts der globalen Klimakrise nachhaltig und zukunftsorientiert gestaltet werden kann. Der Abend war geprägt von regen Diskussionen, kreativen Impulsen und einem intensiven Austausch unter den Teilnehmenden.
Einstieg mit einem Gedicht
Der Abend begann mit einer poetischen Einstimmung: Der Text „Hieroglyphic Stairway“ von Drew Dellinger, das eingebettet in ein Video zu Beginn des Abends von Nicole eingeblendet wurde, regte die Teilnehmenden dazu an, über ihre und unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen nachzudenken. Der Gedanke, dass unsere heutigen Handlungen die Welt von morgen prägen, setzte einen emotionalen und reflektierenden Ton für den Abend.
Regeneratives Arbeiten und systemische Perspektiven
Nicole Woltmann stellte ihre Vision des regenerativen systemischen Arbeitens vor. Dabei ging es darum, die eigene systemische Arbeit um eine ökologische Dimension zu erweitern. Besonders betonte sie die Notwendigkeit, die Natur, die Erde und kommende Generationen als Stakeholder in unseren systemischen Denkansätzen zu berücksichtigen. Dieser Perspektivenwechsel lud die Teilnehmenden dazu ein, ihre Rolle in der Beratung und im Coaching neu zu überdenken.
Austausch über individuelle Erfahrungen und Handlungsfelder
In der darauffolgenden Diskussionsrunde konnten die Teilnehmenden persönliche Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten im Kontext von Klimaschutz und systemischer Arbeit teilen. Nicole führte dabei das Bild des Kolibris ein, der als Metapher für individuelles Engagement und die Verantwortung, „zu tun, was man kann“, diente. Diese Geschichte regte zu einem regen Austausch über die kleinen, aber bedeutungsvollen Beiträge an, die jede:r Einzelne leisten kann.
Ein weiterer Fokus lag auf dem Umgang mit Klimaangst. Nicole präsentierte verschiedene Ansätze, wie Coaches ihre Klient:innen unterstützen können, diese Ängste konstruktiv zu bewältigen. Besonders wertvoll waren dabei die vorgestellten Ressourcen, wie das Climate Emotion Wheel, das emotionale Reaktionen auf die Klimakrise einordnet.
Kreative Methoden und visuelle Tools
Als systemische Coach kannst du auf vielfältige Weise einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit und Regeneration leisten. Nicole, bekannt für ihre visuelle Arbeitsweise, stellte den Teilnehmenden vor allem auch Methoden wie Sketchnotes und fotografische Perspektiven vor, um systemische Prozesse kreativ zu erweitern. Diese visuellen Ansätze helfen, komplexe Themen wie den Klimawandel greifbarer und nachvollziehbarer zu machen, und bieten Klient:innen neue, kreative Möglichkeiten zur Reflexion.
Eigenes Verhalten nachhaltiger gestalten
Privatleben
Achte auf nachhaltige Ernährung, reduziere Fleischkonsum und beziehe regionale/biologische Lebensmittel. Gestalte deinen Alltag ressourcenschonend, z.B. durch Energieeinsparung, Zero-Waste-Ansätze und nachhaltige Kleidung.
Coaching-Business
Wähle nachhaltige Transportmittel für die Anreise zu Terminen (Zug, Fahrrad, ÖPNV). Nutze digitale Meetings, um Emissionen zu minimieren. Achte auf umweltfreundliche Materialien in Workshops (Papier, Stifte).
Umgang mit Klimaangst bei Klient:innen
- Verwende Tools wie das Climate Emotion Wheel, um den emotionalen Umgang mit Klimaangst zu unterstützen. Hilf deinen Klient*innen, Ängste zu identifizieren, zu benennen und Strategien zur Verarbeitung zu entwickeln.
- Schaffe Raum für Hoffnung und Resilienz, indem du sie ermutigst, eigene Handlungsfelder zu finden und aktiv zu werden.
Natur als Co-Coach
- Nutze die Metaphern-Arbeit in und mit der Natur, um Themen wie Wachstum, Veränderung und Kreisläufe zu veranschaulichen und um die Verbindung mit der Natur wieder herzustellen.
- Setze Fotografieraufgaben in der Natur ein, um Achtsamkeit und Reflexion zu fördern. Die Betrachtung von Naturbildern kann Klient*innen helfen, neue Perspektiven auf ihre Anliegen zu gewinnen.
Zukünftige Generationen und Ökosysteme als Stakeholder einbringen
- Verwende bei der Timeline-Arbeit den Blick aus der Zukunft: Wie könnten Enkelkinder oder zukünftige Generationen deine Entscheidungen bewerten?
- Nutze Werkzeuge wie Neil’s Wheel bei der Auftragsklärung, um Klient:innen dazu zu bringen, auch den Einfluss ihrer Entscheidungen auf das Ökosystem und zukünftige Generationen zu berücksichtigen.
Innere Arbeit/Glaubenssatzarbeit
Hilf Klient:innen, nicht nachhaltige Muster und Glaubenssätze zu erkennen, die auf alten, überholten Systemen basieren. Unterstütze sie dabei, diese Muster zu hinterfragen und zu transformieren, um neue, regenerative Denkweisen zu entwickeln.
Durch diese Ansätze kannst du als Coach sowohl deine eigene Lebensweise als auch die deiner Klient:innen nachhaltig verändern und einen Beitrag zur Regeneration der Umwelt leisten.
Abschluss und Ausblick
Der Abend schloss mit einer Reflexionsrunde, in der die Teilnehmenden ihre persönlichen Erkenntnisse teilten. Es wurde klar, dass unser Club-Abend „Regeneratives Systemisches Arbeiten“ viele zum Nachdenken über ihr eigenes berufliches und privates Handeln anregte. Einige Teilnehmer:innen äußerten den Wunsch, das Thema in ihrer Arbeit zu vertiefen und künftig verstärkt ökologische und nachhaltige Aspekte in ihre Beratungsprozesse zu integrieren.
Nicole regte zum Abschluss an, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwa durch die Teilnahme an Initiativen wie der Climate Coaching Alliance oder durch die Anwendung der vorgestellten Ressourcen und Methoden. Der Abend endete mit der Aussicht, dieses wichtige Thema weiter zu verfolgen und in zukünftigen Treffen zu vertiefen. Solltet ihr Interesse an der Teilnahme an „The Week“ haben, schreibt uns gern eine Nachricht. Nicole hat uns im Nachgang angeboten, eine solche Woche bei uns im Netzwerk zu moderieren.
Der Systemische Club im August 2024 bot eine wertvolle Gelegenheit, sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen des regenerativen systemischen Arbeitens auseinanderzusetzen. Die Diskussionen und Impulse des Abends wirken sicher noch etwas länger nach. Vielen Dank an Dich, liebe Nicole, dass du uns Deine Zeit geschenkt hast und mit uns in dieses so wichtige Thema eingetaucht bist. Mehr über Nicole erfahrt ihr auf ihrer Website.
Mitgliedschaft im Systemischen Netzwerk
Vielen Dank an unsere Gäste für Euer Interesse und den Austausch in einer etwas kleineren und damit auch intimeren Runde. Die Gruppengröße passte sehr gut zum Thema. Wenn ihr Euch miteinander vernetzen mögt, ruft dazu gern in unserer LinkedIn-Gruppe „Systemischer Club“ oder im Community-Bereich unseres Netzwerks auf.
Konntest du dieses Mal nicht mit dabei sein und bist an der Aufzeichnung des Club-Abends interessiert, werde Mitglied in unserem Systemischen Netzwerk. Unsere aktuellen Events findest du auf Eventbrite. Wir freuen uns schon jetzt darauf, Dich bald (wieder) bei einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu können.
Bei Fragen sende uns jederzeit gern eine Nachricht.
Systemische Beraterin (dgsf-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin und Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation | Schwerpunkte: Digitale Balance und digitale Resilienz | Gründerin des Online-Magazins „Systemisches Netzwerk“
Mit ihren Angeboten (Workshops, Begleitung, Coachings, Vorträge) möchte Sandra zum Perspektivwechsel einladen, vor allem Mut machen neue Pfade zu erkunden und zuversichtlich in Richtung Zukunft zu blicken. Sandra unterstützt Menschen und Organisationen dabei, mehr Gelassenheit und Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Veränderungen zu entwickeln.
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