Provokante Fragen
Provokante Fragen sind ein Werkzeug, das vor allem in der späteren Phase der systemischen Arbeit eingesetzt werden kann, wenn eine stabile Beziehungsebene besteht und der/die Klient:in offen für herausfordernde Impulse ist. Sie eignen sich besonders bei Klient:innen, die bereits eine gewisse Selbstreflexion und Bereitschaft zur Veränderung zeigen, und bei Anliegen, bei denen festgefahrene Denkmuster oder unklare Entscheidungsprozesse vorliegen.
Setting:
1:1, Familien- und Paartherapie
Ziel:
Das Ziel ist, durch eine gezielte Provokation neue Perspektiven zu eröffnen, Widerstände zu lösen oder unbewusste Blockaden sichtbar zu machen.
Benötigtes Material:
Keins
Wozu können provokante Fragen gut sein?
- Sie können dazu beitragen, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen.
- Sie regen den Klienten an, eigene Widersprüche oder unbewusste Motive zu erkennen.
- Sie fördern die Selbstreflexion und die bewusste Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen.
- Sie können emotionale Prozesse anstoßen, die für Veränderung notwendig sind.
- Sie helfen, verborgene Konflikte oder unbewusste Überzeugungen sichtbar zu machen.
Wichtig: Der Einsatz sollte stets feinfühlig erfolgen, mit vorheriger Absprache (Erlaubnis einholen!) und nur, wenn die Beziehung stabil und der/die Klient:in offen für solche Impulse ist.
Beispiele für provokante Fragen:
- „Wissen Sie wirklich nicht, was Sie wollen, oder gefällt Ihnen nicht, was Sie wollen?“
- „Glauben Sie wirklich, dass Sie alles kontrollieren können, oder versuchen Sie nur, die Kontrolle zu behalten?“
- „Wie viel Ihrer Zeit und Energie investieren Sie eigentlich in das, was Sie nicht wollen?“
- „Was würde passieren, wenn Sie Ihre Ausreden einfach mal beiseiteschieben?“
- „Glauben Sie wirklich, dass Sie alles im Griff haben, oder verstecken Sie nur Ihre Unsicherheiten?“
- „Wofür verwenden Sie den Großteil Ihrer Energie – für das, was Sie wollen, oder für das, was Sie vermeiden?“
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